Kürzlich durften wir einen Burger essen, der statt dem gewohnten Laibchen aus (Rind-) Fleisch eines auf Mehlwurmbasis enthielt. Der Konsens? Sieht aus wie ein Fleischburger und schmeckt wie die Zwischenstufe von Veggie- und Fleischburger. Auch wahre Fleischliebhaber können geschmacklich wenig missen. Hier möchten wir kurz erklären, warum Insekten als Nahrung nicht nur gleich gut wie Fleisch sind, sondern in mancher Hinsicht sogar besser.
Der CO2-Fußabdruck von Insekten zur Nahrungsproduktion ist um einiges geringer als der von Säugetieren. Das hat eine Vielzahl von Gründen:
Das Endresultat ist, dass bei der Fleischproduktion von Rindern fast 70 kg CO2-Äquivalent für 1 kg Protein anfallen, bei Mehlwürmern nur etwa 3.
Insekten zu essen, hilft nicht nur dem Klima, sondern auch dem eigenen Körper. Sie sind nämlich äußerst nährstoffreich.
Insekten haben einen deutlich höheren Proteinanteil als andere eiweißhaltige Nahrung (je 100g):
Heuschrecken 60g
Mehlwürmer 55g
Soja 33g
Fisch 30g
Erdnüsse 25g
Huhn 24g
Rind 21g
Quinoa 15g
Ei 13g
Tofu 8g
Aber das ist nicht alles! Eiweiß von Insekten enthält auch alle 9 essentiellen Aminosäuren, es ist also ein sogenanntes „komplettes Protein“ und daher gleich hochwertig wie andere Tierproteine. Generell enthalten Insekten im Vergleich zu Fleisch deutlich hochwertigere Fettsäuren (mehrfach ungesättigt). Insekten enthalten auch viele Vitamine und Mineralien. Zusätzlich ist der Anteil an Kohlenhydraten quasi Null. Als wäre das alles nicht genug, sind sie auch noch kalorienarm, also perfekt für Diäten geeignet.
Diese Kombination macht Insekten zu einer sehr gesunden Möglichkeit, sich zu ernähren.
Der größte Faktor ist der Ekel der westlichen Gesellschaft. Viele können es nicht über sich bringen, Insekten zu essen. Wobei dieser kulturelle Unterschied am Beispiel Japan ersichtlich ist: Dort reagiert man ähnlich auf Buttermilch und Käse wie bei uns auf die kleinen Krabbler. Und obwohl es vor 50 Jahren undenkbar war, in Österreich rohen Fisch zu essen, genießen wir heute Spezialitäten an der Sushi-Bar. Gewohnheiten können sich ändern!
Die rechtliche Ebene lässt hierzulande auch noch zu wünschen übrig. Nicht immer dürfen verarbeitete Insekten vertrieben werden, was einer der Gründe ist, warum Heuschreckenmehl noch nicht in Supermarktregalen steht. Anders ist das beispielsweise in den Niederlanden.
Auch die Forschung hat noch Aufholbedarf. Noch nicht vollständig geklärt ist, ob und welche Auflagen für eine industrielle Massenproduktion von Insekten anfallen. Zu Hygiene- oder Krankheitsbestimmungen ist wenig bis nichts bekannt. Doch die Aufholjagd beginnt gerade. An der FH Joanneum in Graz wird nämlich ein Projekt ausgeführt, dass die nachhaltige Produktion von Insektenprotein als Nahrungs- und Futtermittel erforscht.
Wusstest du, dass es über 2000 Arten von Insekten gibt, die man essen kann? Oder dass schon mehr als 2 Milliarden Menschen Insekten essen? Zum Beispiel: Australien, Asien, Afrika, Lateinamerika etc. und zwar als Grundnahrungsmittel!
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