Die vertretbare Mobilitätswende- Teil 2

2. November 2019/Mobilität/5 min. read

Das hier ist die Fortsetzung zum ersten Teil. Wer den verpasst hat, gerne nachholen. Ansonsten machen wir gleich weiter, wo wir aufgehört haben!

Meinung zu CO2-neutralen Zulassungen

Viele Personen sind gegenüber dem Zulassungsverbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2030 dem Zeitpunkt gegenüber eher negativ eingestellt, es soll später kommen. Die Befragten sind zwar für ein Verbot, möchten aber das Fahrzeug auch danach noch nutzen können, bis es nicht mehr fährt und auch ein Verkaufsrecht wird eingefordert. Viele wollen, dass der CO2-Ausstieg im Verkehr zwar umgesetzt wird, aber für Konsumenten soll er nur geringe Kosten verursachen. Diese beiden Forderungen zu verbinden, wird kein Leichtes sein.

Eine alternative Alternative?

Der Bericht ist der „0% CO2-Ausstoß“-Mobilitätswende nicht durchwegs positiv gestimmt, als Begründung werden unter anderem der hohe wirtschaftliche Aufwand – im speziellen für KonsumentInnen – , der Infrastrukturwandel und die sozialen Ungleichheiten angegeben. Im Expertenbericht wird aber auch ein anderer Lösungsweg als der von Wasserstoff- und Elektroautos vorgeschlagen: Ein Verbrennungsmotor, der mit Bio-Kraftstoff betrieben wird. Im Gegensatz zu einem Elektroauto fällt für die Herstellung der Batterie der CO2-Ausstoß weg und auch die Ausstöße bei der Verbrennung selbst befinden sich in einem Bereich, der bis zu 10 mal geringer ist als der bei einem Benziner. Abhängig von der Stromerzeugung für Elektroautos schneiden diese ähnlich oder schlechter ab als Bio-Autos. Mit Bio-Kraftstoff betriebene Autos sind derzeit noch nicht als klimafreundlich etabliert, sie sollten definitiv gleichwertig wie Elektroautos beworben werden.

Quelle: ÖAMTC

Wie immer – die Wirtschaft

Nicht zu vernachlässigen ist die wirtschaftliche Komponente, häufig diskutiert, wenig Konsens. Die Differenz von zwei Szenarien, einem ohne großem Zutun der Regierung und einem mit steuerlicher Forcierung von CO2-neutralen Autos ist wie folgt: Der Expertenbericht errechnete eine Belastung von 16 Mrd Euro mehr durch die Steueranpassung , 13 Mrd entfallen auf KäuferInnen. Für einzelne FahrzeugbesitzerInnen heißt das, über den Zeitraum 2018 bis 2030 würden 3166 Euro mehr anfallen, wenn der Umstieg auf alternative Autos durch eine CO2-Steuer herbeigeführt wird. Das hört sich an, als würde Österreich an der Last kollabieren, bedenkt man aber, dass bis 2050 durch Klimawandel Schäden von 8,8 Mrd Euro erwartet werden, rückt das diese Summe in ein ganz anderes Licht. Außerdem steigt in beiden Szenarien die gesamtwirtschaftliche Belastung, egal ob CO2-Emissionen nun besteuert werden oder nicht.

Quelle: ÖAMTC

Fazit

Der Expertenbericht des ÖAMTC ist höchst lobenswert, macht durch detaillierte Statistiken und Prognosen einen informativen Eindruck. Wer noch genauer in die Materie eintauchen möchte, findet hier noch mal den Downloadlink: Expertenbericht ÖAMTC oder kann sich durch die verlinkten Artikel durchstöbern.

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