Die vertretbare Mobilitätswende- Teil 1

30. Oktober 2019/Mobilität/5 min. read

In letzter Zeit hört man sehr viel rund um das Thema Individualverkehr, speziell im Hinblick auf die Zukunft. PolitikerInnen sprechen von einer (nicht) verträglichen CO2-Steuer, am Stammtisch wird über die geplante Vernichtung von den umweltfreundlichen Dieslern geschumpfen und junge AktivistInnen wünschen sich, dass man sich nur mehr auf klimafreundlichen Regenbogenwolken fortbewegt. Übersicht und Sachlichkeit sollten die Devise sein, sind sie aber nicht.

Gibt es auch gut begründete Meinungen?

Zum Glück gibt es auch wissenschaftlich engagierte Personen, die einen eher objektiven Zugang zu Themen wie der Mobilitätswende zu erschließen versuchen. Eine solche Publikation, die aus solchen Engagement entstanden ist: der Expertenbericht Mobilität & Klimaschutz 2030, veröffentlicht auf der ÖAMTC-Seite. Dieser Bericht zeigt nicht nur den momentanen Stand der Mobilität, sondern wagt auch einen prognostizierten Blick in die Zukunft.

E-Mobilität heute

Einer der Bereiche, auf den der Bericht sich fokussiert hat, ist die Aufteilung der verschiedenen Antriebsarten mit anschließendem Kostenvergleich. In dem Jahr 2017 wuchsen die Bestände von Benzin und Diesel moderat, die alternativen Antriebsarten erfuhren einen Boom. Benzin-Hybride wuchsen um fast 35%, batterieelektrische Fahrzeuge (im Volksmund E-Auto) um über 60% und aufladbare Hybride sogar um über 70%. Trotzdem machen all diese alternativ angetriebenen Autos zusammen in Österreich nur 1% der gesamten Fahrzeuge aus. Dass da noch Luft nach oben besteht, ist die Untertreibung schlechthin.

Quelle: ÖAMTC

Wie teuer sind alternative Autos im Vergleich?

Anhand des allzu bekannten VW Golf wurde eine Total Cost of Ownership-Analyse gemacht. Das heißt, dass die Anschaffung, Nutzung, Steuern über 6 Jahre hinweg berechnet werden und auch den „Restwert“ des Autos nach dieser Zeit berücksichtigt wird. Klingt kompliziert, heißt aber nur, was das Auto für eine Periode von 6 Jahren kostet und für wieviel es dann verkauft werden könnte. Herausgefunden wurde, dass der dieselbetriebene Golf die günstigste Variante für VerbraucherInnen darstellte, jedoch der elektrisch betriebene nicht weit danach folgte. Dies ist hauptsächlich durch Förderungen und die ersparte Motorversicherung gegeben. Weit abgelegen preislich betrachtet ist der aufladbare Hybrid-Golf, zumindest nach derzeitigem Stand der Technik. Die Prognose von 2030 ist, dass sich an diesen Preisedifferenzen wenig ändert, die Kosten steigen nur alle an (hauptsächlich Inflation).

Was hat der Mensch mit der Mobilitätswende zu tun?

Auch der soziale Aspekt der Mobilitätswende ist zu beachten. So sind beispielsweise finanziell schlechter gestellte Schichten und BewohnerInnen von Orten mehr vom PKW abhängig als Personen, die in Städten leben oder einkommenstärker sind. Daher sollte auf solche Personen Rücksicht genommen werden, momentan sind Autos, die eher klimafreundlich fahren, nämlich teuer in der Anschaffung. Auch die nötige Infrastruktur fehlt für diese noch alternativen Antriebsarten. In dem untenstehenden Balkendiagramm ist aber auch zu sehen, dass es großes Einsparpotential bei den mit dem PKW zurückgelegten Wegen gibt. Hier gilt: Nicht über andere meckern, sondern selbst anfangen und ein gutes Vorbild sein!

Quelle: ÖAMTC

Teil 2

Wer gerne noch mehr zu dem Thema lesen möchte, kann sich entweder die verlinkten Artikel durchlesen oder am 2. November nochmal auf unsere Website schauen, da erscheint dann der zweite Teil.

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